Anwenderbericht

Büromöbelhersteller nutzt Teamcenter für das effiziente Konstruieren und Bauen wettbewerbsfähiger Lösungen

Lösungen von Siemens Digital Industries Software helfen Lista Office LO bei der Optimierung von Prozessen und der Produktentwicklung...

Office furniture manufacturer uses Teamcenter to efficiently design and build competitive solutions

Lista Office LO

Lista Office LO ist ein führender Schweizer Büromöbelhersteller. Die 350 Mitarbeiter des Unternehmens konstruieren, entwickeln und realisieren Büroumgebungen, die nicht nur heute, sondern auch in Zukunft überzeugen. Mit Produkten und Raumkonzepten von Lista Office LO, einer Vielzahl beachtlicher Partnermarken, einem engmaschigen Vertriebsnetzwerk und Produktionsstandorten in der gesamten Schweiz bietet die Lista Office Group ein umfassendes Portfolio für lokale kleine und mittelständische Unternehmen und multinationale Konzerne. Das Unternehmen hat einen jährlichen Umsatz von 115 Millionen Schweizer Franken. Der einstige Familienbetrieb ist jetzt Teil des in China ansässigen Unternehmens Zhejiang Henglin Chair Industry.

http://www.lista-office.com/en

Hauptsitz:
Degersheim, Switzerland
Produkte:
Active Integration, Solid Edge, Teamcenter
Industriezweig:
Konsumprodukte und Einzelhandel

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Dadurch lässt sich die Zeit für die Entwicklung einer Vielzahl ähnlicher Teile erheblich verkürzen, während Fehler vermieden werden.
Bruno Inauen , Entwicklungsleiter, Lista Office LO

Büromöbel, die inspirieren

Die Art und Weise, wie Büros konstruiert und möbliert werden, wirkt sich direkt auf den Erfolg eines Unternehmens aus – insbesondere, wenn es um Innovation, Motivation und Effizienz geht. In Zusammenarbeit mit Universitäten und Wissenschaftlern setzt Lista Office Group AG (Lista Office LO) neueste Erkenntnisse aus der Arbeitsplatzforschung in innovative Lösungen um. Das führende Schweizer Fertigungsunternehmen entwickelt und implementiert Büromöbel und behauptet, dass die Menschen mit seinen Lösungen freudiger und erfolgreicher arbeiten – selbst an Montagen.

Das umfangreiche Produktportfolio des Herstellers, das im Unternehmen selbst gefertigt wird, reicht von Schreibtischen, Schränken und Regalen bis hin zu Accessoires und den kleinen alltäglichen Helfern. Das Unternehmen kombiniert Stahl und Holz in allen denkbaren Varianten in Verbindung mit Textilien und anderen Materialien, um sich optimal auf die Vorlieben seiner Kunden und auf die Funktionalität einzustellen, die diese erwarten.

Über ein Netzwerk von neun eigenen Tochterunternehmen und 15 autorisierten Vertriebspartnern in der Schweiz agiert Lista Office LO auch als Komplettanbieter für umfassende Büromöbelprojekte. Dem Unternehmen zufolge können seine intelligenten Lösungen den Platzbedarf um 25 Prozent oder mehr reduzieren, während sie ein angenehmes und produktives Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter schaffen, die diese Lösungen nutzen. Zur Verifizierung der Konstruktionen bietet Lista Office LO seinen Kunden manchmal eine dreidimensionale 360°-Vorschau mit Virtual-Reality-Technologie an.

Die Konstruktionsingenieure von Lista Office LO nutzen die Solid Edge®-Software von Siemens Digital Industries Software für Computer-Aided Design (CAD) seit Anfang der 2000er Jahre. „Da die meisten unserer Büromöbel aus Blech und Holz bestehen, arbeiten wir viel mit den Blechfunktionen der Software“, meint Bruno Inauen, Engineering-Leiter bei Lista Office LO. „Durch diese ließ sich die Konstruktionsarbeit enorm beschleunigen.“

Office furniture that inspires

Schnell wachsende Vielfalt

Neben zahlreichen Standardgeometrien bietet Lista Office LO für seine Möbel auch umfassende maßgeschneiderte Lösungen an. „Über 20 Prozent der Büromöbel, die Lista Office LO herstellt, sind eigens auf den Kunden zugeschnitten“, bestätigt Inauen. „Dies reicht von einer einzelnen zusätzlichen Kabeldurchführung in einer Schreibtischplatte bis hin zu einem vollständig nach Kundenwunsch gestalteten Schrank.“ Folglich ist die Engineering-Abteilung auch in zwei Teams unterteilt: eines für das grundlegende Engineering und die Entwicklung von Serienprodukten und eines für kundenspezifische Konstruktionsabteilungen.

In der Vergangenheit erstellten die Ingenieure neue Elemente in der Regel durch Kopieren und Modifizieren bestehender Designs, anstatt Teilefamilien mit Parametern für variable Maße zu erstellen. Dies führte zu einem enormen Anstieg der Produkt-, Teile- und Baugruppenanzahl. Dies und eine Vielzahl verschiedener Datenquellen sorgten für unnötig komplexe Prozessschnittstellen zwischen Engineering und Produktion.

„Mit 250.000 gespeicherten CAD-Dateien umfassten die Listen mit den Verwendungsnachweisen Hunderte von Seiten und nur wenig Informationswert“, erläutert Inauen. „Abhängig vom Ursprung einer Modifikation konnten die Informationen an unterschiedlichen Speicherorten abgelegt sein und waren oft nur schwer auffindbar.“ Da es keine Assoziativität zwischen Original- und modifizierten Teilen gab, mussten Änderungen, die an Standardkomponenten oder -baugruppen vorgenommen wurden, separat für alle Produktvarianten ausgeführt werden.

Um die Konsistenz der Daten zu gewährleisten, die zum Erstellen einer maßgeschneiderten Version eines bestehenden Designs verwendet wurden, musste enorm viel Zeit aufgebracht werden, wodurch sich auch die Übergangsphasen zwischen Entwicklung und Fertigung verlängerten. Auch mussten an den übermittelten Designs häufig Änderungen vorgenommen werden, bevor mit der Produktion begonnen werden konnte. All dies verlangsamte den oft zeitkritischen Produktentwicklungsprozess, sodass das Unternehmen nur schwer wettbewerbsfähig bleiben konnte.

Rapidly growing variety

Optimierung der Produktinformationen

Lista Office LO verwendet einen Variantenkonfigurator mit automatischer Generierung von CAD-Modellen, der Teil der ERP-Software (Enterprise Resource Planning) des Unternehmens ist. Dieser erwies sich zwar für den Vertrieb als praktisch, konnte jedoch keine konsistenten Informationen zur Verwendung der Teile auf Produktebene bereitstellen. Dasselbe galt für die PDM-Software (Produktdatenmanagement) von Lista Office LO.

In einem Versuch, interne Prozesse zu optimieren, entschloss sich das Management von Lista Office LO dazu, alle technischen und produktrelevanten Informationen in einer einzelnen, zentralen Quelle zu konsolidieren. Teil der PLM-Strategie (Product Lifecycle Management) des Unternehmens war das Erstellen einer Innovationsplattform, mit der diese Strukturen für alle am Projekt beteiligten Mitarbeiter im Unternehmen transparent und umfassend bereitgestellt und visualisiert werden konnten. Dies sollte die Grundlage für eine skalierbare Produktentwicklung sein.

„Wir wussten, dass wir unser Produktportfolio optimieren mussten“, so Inauen. „Daher beschlossen wir, konsistente Produktstrukturen für Standardprodukte, kundenspezifische Konfigurationen, teilweise kundenspezifische Modifikationen und vollständig maßgeschneiderte Produkte beizubehalten.“ Der Prozess für kundenspezifische Lösungen bereitete die meisten Probleme, da er keine Qualitätsüberwachungsverfahren umfasste und ungeeignet war, um die Herausforderungen zu meistern.

Streamlining product information

Eine integrierte Teamcenter-Lösung

Der erste Schritt auf dem Weg zur Implementierung einer einheitlichen, zentralen Informationsquelle war die Suche nach dem richtigen Lösungsanbieter. Lista Office LO ließ seine Anforderungsliste verschiedenen Kandidaten zukommen. „Nach einer kurzen Evaluierungsphase baten wir den Siemens Digital Industries Software-Lösungspartner Cytrus, eine umfassende PLM-Lösung zu implementieren“, erläutert Thomas Friederich, IT-Leiter, Lista Office LO. „Von Cytrus erhielten wir alles aus einer Hand. Zudem verstand das Unternehmen unsere Herausforderungen voll und ganz und bewies eine außerordentliche Problemlösungskompetenz.

Bei einer Beurteilung des PLM-Reifegrads vor der Implementierung erarbeiteten Cytrus und Lista Office LO ein gemeinsames Konzept, bevor alle Komponenten der Lösung validiert wurden. Hierzu zählte die Neuentwicklung der Prozesslandschaft von Lista Office LO und einiger Verfahren der ERP-Software.

Die von Cytrus angebotene Lösung verwendet Teamcenter®-Software von Siemens Digital Industries Software, ein anpassbares PLM-System, das Menschen und Prozesse in funktionalen Silos mit einem digitalen Thread verbindet. Zur Bildung einer umfassenden, skalierbaren Lösung, die das gesamte Unternehmen umfasst und alle seine Prozesse abdeckt, ist die Software über den Teamcenter-Gateway für SAP mit der ERP-Software von Lista Office LO verbunden.

Lista Office LO implementierte Teamcenter mit nur wenigen Anpassungen. „In einer zukunftsorientierten Strategie entschlossen wir uns, keine bestehenden Daten zu migrieren“, meint Inauen. „Stattdessen erstellten wir mithilfe von Solid Edge und Teamcenter neue Modelle aller Elemente in unserer optimierten Zielproduktpalette.“ Mit diesem Ansatz profitieren wir nicht nur von einer wesentlich besseren Verwaltbarkeit und Nachverfolgbarkeit, sondern konnten auch die Anzahl der CAD-Dateien um 90 Prozent verringern.

An integrated Teamcenter solution

Beträchtliche Zeitersparnis

An mehreren Lista Office LO-Standorten verwenden jetzt fast 20 Ingenieure Teamcenter für alle Engineering-Aufgaben, die von der Produktgestaltung bis zur Produktion alles umfassen. Separate Informationssilos wurden eliminiert und mithilfe von Teamcenter werden nun alle produktrelevanten Informationen verwaltet. Solid Edge ist vollständig in Teamcenter integriert. Zeitgleich mit der Einführung der Software implementierte Lista Office LO auch neue Vorgehensweisen, sodass nun alle Schritte im Prozess nachverfolgt werden können. „In der Vergangenheit befand sich das Know-how, auf das wir angewiesen waren, ausschließlich in den Köpfen einiger Mitarbeiter“, erläutert Friederich. „Mithilfe von Teamcenter als einheitliche, zentrale Quelle für Produktdaten lassen sich Prozesse optimieren, Fehler verringern und Nacharbeit eliminieren.“

Eine der Konsequenzen, die sich aus der Verwendung von Teamcenter ergaben, ist eine wesentlich schnellere und einfachere Durchführung von Modifikationen. So ist gewährleistet, dass sich globale Änderungen auch auf alle kundenspezifischen Versionen eines Produkts auswirken. Hierzu verwenden die Ingenieure bei Lista Office LO die Teamcenter-Funktionen zum Erstellen von Teilefamilien. „Dadurch lässt sich die Zeit für die Entwicklung einer Vielzahl ähnlicher Teile erheblich verkürzen, während Fehler vermieden werden“, so Inauen. „Zudem ist die Lösung vollständig assoziativ, sodass Änderungen automatisch auf alle Teile innerhalb einer Familie angewandt werden können.

Als Beispiel für die enorme Zeitersparnis nennen die Ingenieure von Lista Office LO eine neue Steuereinheit für einen höhenverstellbaren Sitz-/Steh-Arbeitstisch, für dessen Fixierung eine Schraube mehr erforderlich ist als beim Vorgängermodell, sodass in der Tischplatte eine zusätzliche Bohrung erforderlich war. „Da wir diese zusätzliche Bohrung in jeder einzelnen Variante dieses Modells hinzufügen mussten, waren zwei Mitarbeiter mehr als zwei Wochen damit beschäftigt“, erläutert Marc Esser, Teamcenter-Administrator und Designingenieur bei Lista Office LO. „Als wir vor Kurzem eine ähnliche Modifikation vornehmen mussten, konnte ein einziger Mitarbeiter die gesamte Teilefamilie innerhalb eines halben Arbeitstags aktualisieren. Dies entspricht einer Zeitersparnis von 95 Prozent im Vergleich zur früheren Vorgehensweise.“

Mithilfe von Teamcenter als einheitliche, zentrale Quelle für Produktdaten lassen sich Prozesse optimieren, Fehler verringern und Nacharbeit eliminieren.
Bruno Inauen , Entwicklungsleiter, Lista Office LO