Hersteller nutzt Valor und Opcenter zur Beschleunigung der Produktionsprozesse, zur Kostenreduzierung und zur Beibehaltung hoher Standards

Streben nach besseren Steuerungssystemen

ICCO EMT (Electronic Manufacturing Technology) ist ein Elektronikhersteller, der als Wiederverkäufer für Pick-and-Place-Maschinen von Kulicke & Soffa’s (K&S) in Rumänien begonnen hat. Heute ist ICCO EMT auch Kunde von K&S und nutzt deren Anlagen, um schnelle und hochwertige Fertigungsdienstleistungen für eine Vielzahl von Unternehmen und Märkten zu erbringen, darunter Automobilindustrie, Medizintechnik und Unterhaltungselektronik. ICCO EMT ist Teil der ICCO Group. Pro Jahr führt das Unternehmen rund 55 Produkte neu ein (engl. NPI) und produziert 3,5 Millionen Fertigprodukte. Hierbei kommen drei SMT-Fertigungslinien (Surface Mount Technology) zum Einsatz, von denen zwei Internet-of-Things (IoT)-Kästen haben.

Aktuell ist der Markt für Elektronikprodukte stark umkämpft. Die Hersteller stehen dauerhaft unter Druck, die Geschwindigkeit und Effizienz ihrer Prozesse zu verbessern, ohne dafür Einbußen bei der Qualität hinzunehmen. Als Produzent von Kleinserien mit hoher Produktvielfalt steht ICCO EMT täglich vor der Herausforderung, dass Produktneueinführungen immer komplexer und die Stücklisten immer umfangreicher werden, was die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Ausschussproduktion erhöht. Die große Vielfalt der gefertigten Produkte erfordert bessere Steuerungssysteme, welche die Fehlerzahl verringern und Benachrichtigungen in Echtzeit verschicken, sobald Probleme auftreten.

Darüber hinaus verlangen einige Kunden von ICCO EMT die Erstellung spezieller Verbrauchsberichte, auf deren Grundlage sie die Verwendung der Teile und der zugehörigen Baugruppe nachverfolgen können.

Bevor sich ICCO EMT für Lösungen von Siemens Digital Industries Software entschied, nutzte das Unternehmen manuelle Methoden zum Nachverfolgen von Inventar und Fertigungsproblemen; darüber hinaus stellte es seinen Kunden manuell erstellte Berichte bereit.

ICCO und K&S

ICCO EMT war ursprünglich ein Verkaufsagent für die Pick-and-Place-Systeme iX and iFlex H1 von K&S in Europa. Dann führte ICCO EMT unter Verwendung der Maschinen von K&S seine eigenen Leiterplattenmontageprozesse ein. In seiner Doppelrolle als Vertreter und Kunde von K&S fungiert ICCO EMT als Beta-Standort für neue Softwarereleases von K&S. In dieser Win-Win-Situation hat ICCO EMT Zugang zu hochmoderner Software, und K&S kann seine Software in einer echten Fertigungsumgebung testen.

ICCO EMT ist daher in großem Umfang in den Prozess der Softwareentwicklung bei K&S eingebunden. ICCO EMT beeinflusst diesen auch, indem es das Feedback liefert, das für den Release stabiler, ausgereifter Softwaresysteme so entscheidend ist.

ICCO EMT kam im Zuge der Partnerschaft mit K&S, ein Siemens-Kunde, mit Siemens in Kontakt. Siemens stellt K&S für dessen Produktionssoftware OEM-Materialmanagementfunktionen bereit.

Während der engen Zusammenarbeit mit K&S lernte ICCO EMT die digitale Fertigungssoftware von Siemens kennen und evaluierte die Lösungen für den eigenen Gebrauch.

Nutzung von Valor-Lösungen

ICCO EMT verwendet bei jedem Projekt die Software Valor™ Process Preparation, um die Programme zu erstellen und Schablonen zu gestalten. Der hohe Mischungsgrad bei den Projekten von ICCO EMT erfordert die gleichzeitige Planung mehrerer Projekte, und Valor Process Preparation ermöglicht die gleichzeitige Planung von zwei bis drei Produkten.

Mit Valor Process Preparation lässt das Fertigungsteam von ICCO EMT automatisiert die Ausrichtung und Position von Bauteilen überprüfen, wie sie in ihrem CAD-System konstruiert wurden. Dies hilft dabei, Zeit zu sparen und die Zahl der Fehler und die Ausschussmenge zu verringern.

Marius Stepanescu, technischer Geschäftsführer von ICCO, erklärt: „Jetzt gehen wir es auf Anhieb richtig an. Mit Valor Process Preparation erfolgt der gesamte Entwicklungsprozess digital, was je nach Komplexität der Platine zwei bis drei Stunden einspart. Es besteht keine Notwendigkeit, die Ausrichtung und die Position zu überprüfen, wodurch viel Zeit eingespart werden kann.

„Früher war es bei uns so, dass es im Prozess viel Flickwerk gab. Wir mussten jede einzelne Platine herstellen, überprüfen und dann Korrekturarbeiten daran ausführen. Da wir durchschnittlich vier NPIs pro Woche sowie zusätzlich kleine bis mittelgroße Chargengrößen produzieren, sparen wir allein bei diesem Prozess mindestens 10 Stunden. Zum ersten Mal können wir mehrere Pläne gleichzeitig erstellen.“

ICCO EMT nutzt Opcenter™ Execution Electronics IoT-Software, die Teil von Siemens Xcelerator ist, dem umfassenden und integrierten Software- und Service-Portfolio von Siemens Digital Industries Software, um wertvolle Fertigungsdaten zu erfassen, die zur Analyse und Verbesserung von Produktionsprozessen verwendet werden. Opcenter Execution Electronics IoT, das auf einem Linux-basierten System läuft, verbindet sich auf einfache Weise mit den Geräten auf der Fertigungsstraße und generiert einen umfassenden digitalen Zwilling in Echtzeit.

Mithilfe von Opcenter Execution Electronics IoT konnte ICCO EMT seinen Betrieb rationalisieren und mehrere Controller durch einen einzigen, zentralen IoT-Controller ersetzen. Dieser zusammengeführte Controller sammelt Daten von allen Maschinen und ermöglicht es den ICCO EMT-Anwendern, sich über ihr Smartphone einzuloggen und die Daten anzeigen zu lassen.

Die IoT-generierten Daten werden dann an Opcenter Intelligence Electronics übertragen, das über leistungsstarke Analyse- und Berichtsfunktionen verfügt. Diese ermöglichen es ICCO EMT, zahlreiche Compliance- und Fehlerbehebungsfunktionen auszuführen, z. B. die Zusammenstellung leiterplattenspezifischer Daten und die Erstellung der zugehörigen Berichte, die Speicherung von Rückverfolgbarkeitsdaten und die Erstellung von Berichten sowie die Behebung von Qualitätsproblemen aller Art, einschließlich Pick-Problemen und Berichten zur Ausschussrate.

Die Berichtsfunktion hilft ICCO EMT, Trends zu erkennen und bei Bedarf proaktiv Wartungsarbeiten auszuführen – indem sie beispielsweise die Betriebs- und Ausfallzeiten der Maschinen und den Prozentsatz der Defekte verfolgt. Zudem half die Möglichkeit, eingehendes Material zu verfolgen, dabei, unsere Lagerbestände zu verringern.

Nicolae Pindaru, Executive Director bei ICCO EMT, sagt: „Opcenter Intelligence Electronics hat uns wirklich geholfen, die Qualität unserer Produkte zu verbessern. Wir haben ein besseres Verständnis für jede einzelne Phase des Fertigungsprozesses. Wir wissen genau, wann, wo und wie wir handeln müssen, um unsere Effizienz zu maximieren.“

Stepanescu fügt hinzu: „Jetzt werden die Berichte automatisch von Opcenter Intelligence Electronics erstellt. Wir können die Anfragen unserer Kunden schnell und mit hochgradig genauen Informationen beantworten.“

Zudem nutzt ICCO EMT die Rückverfolgbarkeitsfunktionen der Software Valor™ Material Management, um eindeutige Seriennummern für jede Leiterplatte zu generieren; dies ist mittlerweile eine gängige Anforderung von Kunden der Medizintechnik- und Automobilindustrie. Das System ermöglicht die Rückverfolgung von Bauteilen bis auf Lieferantenebene.

Durch die Beschleunigung der Programmierung der Konstruktion um 20 Prozent mit Valor Process Preparation spart ICCO EMT je nach Komplexität 2 bis 3 Stunden pro Platine bei der Generierung der Maschinenprogramme ein. Leistungsdaten, die früher nur in Form historischer Berichte verfügbar waren, kann ICCO EMT nun in Echtzeit abrufen, sobald sie gebraucht werden. Probleme können sofort behoben werden und die Zahl der Ausschussteile wird minimiert. Dank des Einsatzes der Softwaretools Opcenter Execution Electronics IoT und Opcenter Intelligence Electronics konnte ICCO EMT seine Fertigungsprozesse um 20 Prozent beschleunigen und die Anzahl der Fehler fast halbieren, indem automatisierte Data-Mining-Prozesse und -Analysen eingesetzt wurden.

Die Materialmanagementfunktionen des Systems straffen den Anforderungsprozess, mindern die Notwendigkeit von Eilaufträgen und sorgen dafür, dass die Fertigungslinien durchgängig in Betrieb sind.

Zukünftige Pläne

ICCO EMT sieht der Implementierung seiner Just in Time-Materialmanagementpläne entgegen, die es ihnen ermöglicht, die Materialien direkt aus dem Warenlager zu nutzen, wodurch Platz neben der Fertigungsstraße eingespart wird. Zusätzlich planen sie die Implementierung von FIFO-Kontrollen (First-in, First-out), die Feuchtigkeitsüberwachung des Warenlagers und eine ERP-Integration.