Größter Schiffbauer der Welt schafft erste digitale Werft zur Produktivitätssteigerung in Korea

Weltweit die Nummer eins im Schiffbau

Die Sparte Schiffbau von Hyundai Heavy Industries (HHI) mit Sitz in Südkorea ist das größte Schiffbauunternehmen der Welt. Mit zehn Großdocks und neun „Goliath“-Kranen ist sie in der Lage, Schiffe nach unterschiedlichen Bedürfnissen maßzufertigen. Mit ihrem großen Forschungspersonal entwickelt sie fortlaufend neue Schiffbautechnologien.

HHI produziert Öltanker, Chemikalientanker, Massengutfrachter, Ölprodukttanker, Containerschiffe, Autotransporter, Gastanker, FPSO-Schiffe (Floating Production Storage and Offloading), Bohrschiffe, Spezialschiffe, Kriegsschiffe und U-Boote. Neben dem Schiffbaugeschäft ist HHI auch ein anerkannter Weltmarktführer in den Bereichen Schifffahrt, Anlagenbau, Motorentechnik, Elektrik und Elektronik sowie Baumaschinen.

Im Jahr 2005 implementierte die Sparte Schiffbau eine neue 3D-CAD-Lösung (Computer-Aided Design), doch es bestand keine Verbindung zwischen dem CAD-System und dem ERP-System (Enterprise Resource Planning) der Abteilung. Außerdem wurden die meisten Konstruktionsdaten auf Personalcomputern (PCs) verwaltet, was zu Sicherheitsproblemen und doppelter Arbeit führte.

Diese Nachteile ließen Veränderungen notwendig erscheinen. HHI begann mit der Suche nach einer innovativen Strategie, die der Sparte helfen würde, auf den sich schnell verändernden Schiffbaumarkt zu reagieren und ihren Wettbewerbsvorteil zu erhalten.

Eine digitale Werft entsteht

Die Suche führte zur PLM-Technologie (Product Lifecycle Management) von Siemens Digital Industries Software, insbesondere zur Tecnomatix®-Software für die digitale Fertigung und zur Teamcenter®-Software für das Produktdatenmanagement (PDM). Durch die Hinzunahme dieser Lösungen konnte die Abteilung die integrierte Verwaltung von schiffbaubezogenen Daten erreichen und eine Umgebung für Konstruktionsarbeiten und Prozessinnovationen schaffen. „Um eine wirklich innovative PLM-Lösung bereitstellen zu können, haben wir die Lösung von Siemens Digital Industries Software implementiert, die ein integriertes Management über den gesamten Prozess von Vertrieb, Konstruktion, Produktion und Kundendienst ermöglicht“, erklärt Seung-Seok Kim, General Manager bei HHI.

Stücklisten (BOM) und mit dem CAD-System erstellte 3D-JT-Daten werden jetzt mit Teamcenter verwaltet, sodass die Informationen leicht weitergegeben werden können und für eine mögliche Wiederverwendung schnell identifizierbar sind. Zudem wurde der Konstruktionsprozess standardisiert. Damit besteht nun eine solide Grundlage für mehr Effizienz und ein besseres Management von Konstruktionsänderungen. Der neue Ansatz minimiert Fehler und erleichtert die Einhaltung der Zeitpläne durch die Verwaltung von Workflows und die Erstellung von To-Do-Listen (mit Teamcenter).

PLM spezialisiert für den Schiffbau

Die leistungsfähigen Funktionen für die Produktionssimulation von Tecnomatix, in Verbindung mit dem Einsatz von Teamcenter, haben eine wirklich digitale Werftumgebung geschaffen, die die Design- und Arbeitseffizienz verbessert hat. Änderungen an Konstruktionen und Zeitplänen werden automatisch vom System verwaltet, das auch die Arbeit an die entsprechenden Abteilungen weiterleitet, wodurch Auslassungen vermieden werden, die früher möglicherweise zusätzliche Arbeit verursacht hätten. HHI konnte die Qualität seiner Konstruktionen auch durch die Wiederverwendung vorhandener Informationen verbessern.

HHI ist stolz darauf, eines der größten PLM-Systeme der Welt speziell für den Schiffbau implementiert zu haben. Für die Zukunft ist geplant, kontinuierlich neue Funktionen hinzuzufügen, wie z. B. die Unterstützung für mobile Geräte und die Verankerung des Kundendiensts im PLM. Kim merkt an: „Langfristig erwägen wir die Ausweitung auf eine digitale Werft, die auch Lebenszyklus-Services nach der Schiffsübergabe bietet.“