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Anwenderbericht

Teamcenter Product Cost Management realisiert Einsparpotenziale von bis zu 15 Prozent beim Einkauf von hergestellten Bauteilen

Supplier Brose relies on Teamcenter product cost management for innovative purchasing

Teamcenter helps reduce procurement costs for manufactured parts up to 15 percent

Brose Group

Die Brose Gruppe ist ein deutscher Automobilzulieferer, der innovative mechatronische Systeme für Fahrzeugtüren und -sitze sowie Elektromotoren entwickelt und produziert.

http://www.brose.com
Hauptsitz:
Coburg , Germany
Produkte:
Teamcenter
Industriezweig:
Automobil und Transport

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Mit Teamcenter Product Costing erreichen wir eine hohe Transparenz der Kostenstruktur unserer Zukaufteile und können damit mit unseren Lieferanten über detaillierte Fakten und Optimierungsansätze diskutieren
Michael Kurz, Leiter Kostenanalyse im Einkauf
Brose Group

Brose Group Case Study

Einkauf bedeutet mehr als Beschaffung

Brose ist einer der fünf größten Automobilzulieferer in Familienbesitz mit einem Umsatz von rund 5,2 Milliarden Euro. Der Mechatronik Spezialist entwickelt und produziert innovative mechatronische Systeme für Fahrzeugtüren und -sitze sowie Elektromotoren für rund 80 Automobilmarken und über 40 Zulieferer.

Die Brose Gruppe erhielt 2015 für ihr innovatives Einkaufsmanagement den international anerkannten Award des global agierenden Einkaufsverbandes Procurement Leaders, der als höchste Anerkennung für “exzellentes Beschaffungsmanagement“ gilt. Das global agierende Unternehmen hat in den vergangenen Jahren seine Einkaufsprozesse grundlegend neu organisiert, indem es die Produktentwicklung, Fertigung und Logistik stärker eingebunden hat. „Ein wesentliches Ziel dieser funktionsübergreifenden Zusammenarbeit besteht darin, den Austausch mit unseren Lieferanten zum gegenseitigen Nutzen zu optimieren“, sagte Sandro Scharlibbe, Geschäftsführer Einkauf Brose Gruppe, bei der Preisverleihung in London.

Brose ist mit zwei Entwicklungen konfrontiert. Die zunehmend global ausgerichteten Sourcing-Strategien der Automobilhersteller (OEMs) erzeugen einen hohen Wettbewerbs- und Kostendruck auf Zuliefererseite. Mit der Reduzierung der Fertigungstiefe der Finalproduzenten wachsen zugleich die Anforderungen an Zulieferer, sich als Systemlieferant zu etablieren und global durchzusetzen. Diese Herausforderungen sind ein entscheidender Grund dafür, dass die Kompetenz des Einkaufs bei Brose sich heute nicht mehr nur auf die Beschaffung einzelner Bauteile bezieht, sondern auf gesamte Beschaffungsprojekte. Die Rolle des Einkaufs erstreckt sich auf die Gestaltung von Produktausprägungen, Wertschöpfungsprozessen und Lieferantenstrukturen, auf die Produktgestaltung selbst und auf die Prozesse im Entwicklungsbereich. Damit beeinflusst der Einkauf in hohem Maße Technik, Kosten, Qualität und Zeit für das Endprodukt.

Neue Lösungen und Methoden waren gefragt

Mit einer dezentralisierten, Excel®- Software wie vor einigen Jahren bei Brose noch im Einsatz waren die beschriebenen Herausforderungen jedoch nicht mehr zu lösen. „Wir hatten eine Kostenkalkulation für Stanzteile, eine für Druckguss und eine für Kunststoff“ so Michael Kurz, Leiter Kostenanalyse im Einkauf der Brose Gruppe. „Die Kalkulationen wurden regional unterschiedlich behandelt. Dadurch war es schwierig, Kalkulationen nachvollziehbar zu machen und Produktkosten systematisch zu verfolgen und zu optimieren“. Gefragt war eine Lösung mit standardisierten Kalkulationsmethoden, die effiziente Kalkulationsprozesse unterstützt und eine genaue Produktkostentransparenz schafft. Brose entschied sich daher vor einigen Jahren für die Einführung einer integrierten Lösung von Siemens PLM Software, Teamcenter® Product Costing, die genau diese Anforderungen erfüllt.

Wirtschaftlichkeitsziele erreichen und ein neues Rollenverständnis

Brose kauft aktuell Produktionsmaterial mit einem Einkaufsvolumen von rund 3 Mrd. Euro ein. Hinzu kommen noch Aufwendungen für Montageanlagen und Werkzeuge. Die Teamcenter Product Costing Lösung unterstützt den Einkauf in der Beschaffung folgender Warengruppen: Kunststoff-, Druckguss-, Stanzteile und elektromechanische Bauteile. Daneben findet die Software auch Anwendung bei der Kalkulation komplexer mechanischer Baugruppen, die letztendlich den Montageprozess beschleunigen und die Produktivität bei Brose erhöhen.

Mit dem Einsatz von Teamcenter ergaben sich für den Einkauf neue Möglichkeiten und damit auch ein neues Rollenverständnis innerhalb der Produktentwicklungsprozesse. Die mit Teamcenter Product Costing verfügbare detaillierte Kostenstrukturanalyse bietet dem Einkauf ein wertvolles Instrument für die Projektzusammenarbeit und Beratung der internen Kunden. Kostenstrukturanalysen bieten die Möglichkeit der fundierten Ermittlung von Kosten und Kostentreibern. Die Möglichkeit kostengünstige Alternativen aufzuzeigen bietet einen echten Mehrwert, der die Projektrentabilität und damit den gesamten Projekterfolg sichert.

An der Schnittstelle zwischen externen Lieferanten und den internen Kunden kommt dem Einkauf eine wichtige Vermittlerrolle zu. Diese Aufgabe kann nur dann optimal geleistet werden, wenn es dem Einkauf möglich ist sachlich und faktenbasiert zwischen den Parteien zu moderieren. Die in Teamcenter generierten Kostenanalysen leisten dem Einkauf hier eine große Hilfestellung. So können nun zum Beispiel Design- oder Volumenänderungen in ihrer Auswirkung auf das Einkaufsbudget konkret bewertet und entsprechende interne Anfragen unverzüglich und präzise beantwortet werden.

Zielpreise ermitteln und durchsetzen

In der Produktentwicklungsphase wird der Einkauf von Brose jetzt sehr früh als Partner eingebunden. Zur Senkung von Verbrauchs- und Emissionswerten sind zunehmend neue und vor allem leichte Materialien gefragt, deren Auswahl vom Einkauf unterstützt wird. So besteht die nächste Türsystemgeneration bei Brose aus einer Trägerplatte aus glasgewebeverstärktem Polypropylen. Gewichtseinsparung: gegenüber klassischem Kunststoff bis zu 350 Gramm pro Tür, gegenüber konventionellen Stahltüren sogar bis zu 1,2 Kilogramm. „Die Konstruktionsphase ist auch für uns im Einkauf ganz entscheidend, denn hier werden 70 bis 80 Prozent der Kosten für das Bauteil festgelegt“, sagt Michael Kurz.

Bereits mit Beginn der Akquisitionsphase werden deswegen wichtige Komponenten und Baugruppen auf Basis abgestimmter Prämissen kalkuliert, ohne dass diese bereits im Detail auskonstruiert sind. Diese Kalkulationsergebnisse fliessen im Sinne eines Projektziels in die Angebotskalkulation der verkaufsfähigen Erzeugnisse ein. Im weiteren Verlauf des Produktentstehungsprozesses arbeiten Technologieexperten zusammen mit den Entwicklungsfunktionen an der optimalen Produktgestaltung. Die Bewertung verschiedener Entwicklungsstände kann dabei nachvollziehbar mit der Teamcenter Product Costing Lösung ermittelt und dokumentiert werden. Dabei ist Brose darauf fokussiert, die Projekte ganzheitlich zu betrachten und ein kostenoptimales Gesamtsystem zu erzielen.

Ist das Design eines Bauteils bzw. einer Baugruppe final definiert, starten die Kostenanalysten von Brose - gleichzeitig mit der Anfrage bei den Lieferanten - mit der Ermittlung eines „Best Practice Price“. Bei der Erstellung dieser Bottom-up Kostenkalkulation nutzt Brose die in Teamcenter Product Costing mitgelieferten Informationen zu Maschinen, Lohnkosten und Referenzdaten von Fertigungsprozessen. Diese detaillierten Informationen geben Brose die Möglichkeit, den kostenoptimalen Prozess für die Herstellung der Bauteile und Baugruppen zu identifizieren und für alle beteiligten Funktionen transparent darzustellen.

Durch die integrierten Taktzeitrechner in Teamcenter Product Costing können verschiedene Fertigungsprozesse detailliert definiert und bewertet werden. Dies bietet den Kostenanalysten bei Brose insbesondere bei komplett unbekannten Bauteilen einen hohen praktischen Nutzen bei der Ermittlung von Zykluszeiten. Die Taktzeitrechner verfügen über Technologieinformationen, die auf validen Material- und Maschinenrecherchen beruhen.

Weiterhin nutzt Brose die in Teamcenter erstellten Cost Breakdowns um die kalkulierten Target-Preise mit dem erhaltenen Cost Breakdown des Lieferanten zu vergleichen. Die Cost Breakdowns verschaffen Transparenz auf Knopfdruck und werden als erfolgreiches und wertvolles Instrument für Verhandlungen eingesetzt, da sie einen detaillierten Abgleich zum Angebot erlauben.

„Mit Teamcenter Product Costing können wir im Einkauf unseren Lieferanten nicht nur einen angemessenen Gesamtzielpreis vorlegen, sondern diesen in der Preisverhandlung auch sachlich und faktenbasiert diskutieren und durchsetzen“, so Herr Kurz. Für Brose ist es wichtig, den tatsächlichen Aufwand seines Lieferanten für Entwicklung und Produktion realistisch einschätzen zu können. „Mit Teamcenter Product Costing erreichen wir eine hohe Transparenz der Kostenstruktur unserer Zukaufteile und können damit mit unseren Lieferanten über detaillierte Fakten und Optimierungsansätze diskutieren“, so Herr Kurz.

Eine Kostenanalyse des Beschaffungsobjektes liefert dem Einkäufer bei Brose nicht nur die Bestimmung eines angemessenen Einkaufspreises und Argumente zu dessen Umsetzung. Darüber hinaus befähigt sie diesen, konstruktive Aussagen zur Kostensenkung zu tätigen und schafft damit ein sachliches und faktenbasiertes Fundament zur kooperativen Kostensenkung. „Mit der Einkaufspreisanalyse von Teamcenter Product Costing generieren wir in ausgewählten Projekten mit Lieferanten Kosteneinsparungen von bis zu 15 Prozent“, so Herr Kurz.

Mit Teamcenter können konstruktive Verbesserungsvorschläge zu Kostensenkungen gemacht werden, die nicht nur Brose selbst in Form sinkender Einkaufspreise zu Gute kommen, sondern die der Lieferant auch bei anderen Kunden gewinnbringend verwerten kann. Mit Teamcenter geht Brose heute den Weg durch eine stetige Optimierung der Kostenstrukturen bei Zukaufteilen die Profitabilität zu steigern.

Konsistente, globale Angebote

Dem Spagat zwischen Globalisierung, Lokalisierung und Individualisierung begegnen die Hersteller zunehmend mit globalen Plattformen und modularen Produktbaukästen. Brose stellt sich erfolgreich dieser Herausforderung und fertigt seine Produkte in den drei Regionen Europa, Nordamerika und Asien. Lokal vertretene Lieferanten bedeuten für den OEM wie auch für Brose einen Kostenvorteil durch niedrigere Logistikkosten und höhere Liefergeschwindigkeit und Sicherheit. Dadurch gewinnt für den Einkauf eine „local für local - Strategie“ immer mehr an Bedeutung.

Für Brose ergibt sich daraus die Forderung, die Angebote von Lieferanten wie auch die dazugehörigen Targets global vergleichbar zu machen. Regionalabhängig werden bestimmte Kostenfaktoren angepasst. Dazu verwendet Brose die in Teamcenter integrierten und regelmäßig aktualisierten Wissensdaten zu weltweiten, standortabhängigen Informationen wie Personal-, Stromund werksabhängigen Zuschlagskosten.

Zur Unterstützung der ständigen Optimierung der eigenen Wertschöpfung sowie zur Verbesserung der Kostenstrukturen bei Zukaufteilen stockte Brose in den letzten Jahren seine Kostenanalyse-Abteilung von 4 auf 40 Mitarbeiter auf. Weltweit wird mit der Teamcenter Product Costing Lösung bei Brose, in Deutschland, China, Brasilien und USA kalkuliert. „Teamcenter unterstützt den Einkauf weltweit, um Zielpreise für Neuentwicklungen zu validieren und Kosteneinsparungen zu realisieren“, so Kurz.

Auch in Zukunft gut gewappnet

Angesichts des weiter steigenden Kostendrucks auf vielen Märkten wird Brose auch zukünftig den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit durch die Kostenvorteile des Weltmarktes ausschöpfen. Zur frühzeitigen und umfassenden Bewertung von möglichen Chancen und Risiken wird der Einkauf zunehmend Simulationsszenarien erstellen und beantworten müssen. Die Potenziale von Global-Sourcing- oder Verlagerungsentscheidungen lassen sich erst dann verlässlich einschätzen, wenn die Wertschöpfungsbedingungen bei einem Beschaffungsobjekt flexibel an alternative Standorte weltweit adaptiert werden können. Aus diesen Gründen wird Teamcenter Product Costing auch zukünftig einen großen Mehrwert bei der Analyse und Umsetzung verborgener Einsparpotenziale im Einkauf liefern.

Mit der Einkaufspreisanalyse von Teamcenter Product Costing generieren wir in ausgewählten Projekten mit Lieferanten Kosteneinsparungen von bis zu 15 Prozent
Michael Kurz, Leiter Kostenanalyse im Einkauf
Brose Group