Anwenderbericht

Optimierung der Angebotsberechnungsprozesse, um die Zeit für die Angebotserstellung um 40 Prozent zu reduzieren

Automobilzulieferer BENTELER nutzt Teamcenter Product Cost Management zur Berechnung von Kosten und CO2-Bilanzen

Automobilzulieferer BENTELER nutzt Teamcenter Product Cost Management zur Berechnung von Kosten und CO2-Bilanzen

BENTELER Automobiltechnik GmbH

BENTELER Automotive Components und BENTELER Automotive Modules entwickeln und produzieren Komponenten und Module für Fahrwerks-, Karosserie-, Motor- und Abgassysteme.

https://www.benteler.com/en/

Hauptsitz:
Paderborn, Germany
Produkte:
Teamcenter, Teamcenter Product Cost Management
Industriezweig:
Automobil und Transport

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Der Einsatz von Teamcenter Product Cost Management optimiert unsere Angebotskalkulationsprozesse, so dass wir die Angebotszeit um 40 Prozent reduzieren konnten.
Thomas Kossak, Controller Specialist, BENTELER Automotive Components

Mobilität sicherer und nachhaltiger gestalten

Der Automotive-Bereich der BENTELER Gruppe gliedert sich in zwei Geschäftsbereiche: BENTELER Automotive Components und BENTELER Automotive Modules. Als Entwicklungspartner der weltweit führenden Automobilhersteller arbeiten die beiden Geschäftsbereiche mit rund 20.000 Mitarbeitern in mehr als 20 Ländern an maßgeschneiderten Lösungen für ihre Kunden. Das Produktportfolio umfasst Komponenten und Module in den Bereichen Fahrwerk, Karosserie, Motor und Abgassystem sowie Zukunftstechnologien wie Batteriespeicher für Elektrofahrzeuge. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Produktidee über die Entwicklung bis hin zur Produktion und Montage.

Für ein global agierendes Produktionsunternehmen wie BENTELER sind Prognosen und Kostenanalysen in der Finanzplanung und Unternehmenssteuerung Voraussetzung für die Bewertung von Neuinvestitionen, Projektvorhaben und Angebotsabgaben sowie deren finanzielle Auswirkungen.

Die größte Herausforderung bestand in der Vergangenheit darin, mit den richtigen Daten und der richtigen Berechnungsmethode, dem richtigen Format oder der richtigen Version zu arbeiten. Zudem handelte es sich bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung und der statischen Berechnung um unterschiedliche Systeme, die einen hohen manuellen Aufwand für die Datenübertragung erforderten. Die alten Systeme waren fehleranfälliger und konnten der Komplexität des Geschäfts nicht mehr gerecht werden.

Als Lösung gingen die beiden Geschäftsbereiche eine Partnerschaft mit Siemens Digital Industries Software ein und setzten 2014 die Produktkostenmanagementlösung Teamcenter® ein, die Teil der Siemens Xcelerator Business-Plattform für Software, Hardware und Services ist. Mit dem Produktkostenmanagement Teamcenter erreicht BENTELER eine einheitliche und frühzeitige Kostenkontrolle über den gesamten Produktlebenszyklus.

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Vereinheitlichung der Daten und Vereinfachung der Berechnungsmethoden

Durch die Nutzung dieser Lösung werden alle Informationen zu den Unternehmenskosten in einer zentralen Datenbank vereinheitlicht und sichergestellt, dass jeder Mitarbeiter mit denselben Daten arbeitet. Dazu gehören Informationen aus dem Enterprise Resource Planning (ERP), Product Lifecycle Management (PLM), Computer-Aided Design (CAD), Tabellenkalkulationen und externen Benchmark-Daten. Das System sammelt, bearbeitet, verarbeitet und stellt die Kostendaten in der Anwendung dar. Damit steht den Nutzern eine valide, standardisierte und vergleichbare Datenbasis zur Verfügung, die sie für fundierte Produkt- und Investitionsentscheidungen benötigen.

Mit dem Produktkostenmanagement von Teamcenter werden zudem standardisierte Prozesse, Kalkulationsmethoden, Kalkulationsstandards und Kalkulationslogiken definiert, um ein einheitliches Kostenverständnis zu fördern und Ergebnisse zu vergleichen. Mit dieser Lösung kann BENTELER alle an der Kostenkontrolle beteiligten Unternehmensbereiche, von der Entwicklung über die Produktion, den Einkauf und den Vertrieb bis hin zum Controlling und Top-Management, an verschiedenen Touchpoints in die Kostenkalkulation integrieren.
Darüber hinaus kann das Unternehmen durch den Einsatz der Lösung die Entwicklungs-, Produkt- und Fertigungskosten über alle Phasen des Produktlebenszyklus hinweg transparent kalkulieren und dank der Kostentransparenz Optimierungspotenziale schneller identifizieren.

Kalkulation von Angeboten

Angesichts des zunehmenden Preisdrucks, des globalen Wettbewerbs und globaler Projekte ist es ein Wettbewerbsvorteil, über präzise und schnell erstellte Angebotskalkulationen zu verfügen. Die Kunden von BENTELER erwarten oft zwei bis drei Wochen nach ihrer ersten Anfrage ein Angebot. Die Anfragen unterscheiden sich nach Build-to-Print und entwicklungsbezogenen Anfragen.

Bei Build-to-Print-Anfragen kalkulieren und bewerten die Mitarbeiter Bauteile und Module exakt nach den Vorgaben und Plänen des Kunden.

Bei entwicklungsbezogenen Anfragen prüfen sie zunächst genau, was der Kunde wünscht. Anschließend sammeln sie alle notwendigen Informationen und definieren die entsprechenden Rahmenbedingungen für das Projekt. Das Entwicklungsteam muss das Produkt technisch beschreiben und eine technische Stückliste (eBOM) erstellen. Diese enthält die grundlegenden Informationen für die Einkaufs- und Produktionsteams. Anschließend ermittelt das Einkaufsteam die Kosten über Lieferanten oder anhand der Einkaufspreisanalyse.

Gleichzeitig erstellt das Produktionsteam den Arbeitsplan, vergleicht mögliche Produktionskonzepte und ermittelt den Anlagenbedarf. Dazu gehört auch, in neue Tools oder zusätzliches Personal zu investieren. Die Einkaufs- und Fertigungsteams definieren die Wertschöpfungstiefe durch Make-or-Buy-Analysen. Schließlich steht die Fertigungsstückliste (mBOM) zur Verfügung, die Materialien, Werkzeuge, Arbeitspläne usw. enthält. Die Nutzung des Teamcenter-Produktkostenmanagements spielt bei der Angebotskalkulation eine zentrale Rolle, denn sie stellt sicher, dass alle kostenrelevanten Daten schnell und zuverlässig erfasst werden und beschleunigt so die Kalkulationserstellung.

"Der Einsatz von Teamcenter Product Cost Management optimiert unsere Angebotskalkulationsprozesse, so dass wir die Angebotszeit um 40 Prozent reduzieren konnten“, berichtet Thomas Kossak, Controller Specialist bei BENTELER Automotive Components.

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Berechnung der Rentabilität

Das Accounting-Team von BENTELER konsolidiert und prüft die Ergebnisse auf Plausibilität, Wettbewerbsfähigkeit, Chancen und Risiken. Die Ergebnisse werden dann in der Rentabilitätsrechnung des Produktkostenmanagements von Teamcenter dargestellt. Dabei handelt es sich um eine umfassende Gesamtbetrachtung, die die angefallenen Kosten, die zu erwartenden Erlöse, die Cashflows und einzelne Kennzahlen, wie z.B. die Umsatz- und Kapitalrendite, beinhaltet. Nach dem Management Review entscheiden das Projektmanagement und die Managementteams, ob das Projekt wie kalkuliert angeboten wird oder ob es optimiert werden muss.

Das Management-Team benötigt in der Regel Analysen und Simulationen als Entscheidungsgrundlage, was eine Fülle von Informationen erfordert. Dazu gehören Mengenszenarien, Währungsschwankungen, Zahlungsfristen und Rabatte. Mit dem Produktkostenmanagement von Teamcenter kann BENTELER bestimmte Szenarien erstellen und die Ergebnisse schnell und zuverlässig liefern.

Um die Auswirkungen langfristiger Vertragsbeziehungen auf die Abgabe profitabler Angebote für einen Projektzeitraum zu untersuchen, können Unternehmen einen mehrdimensionalen Was-wäre-wenn-Ansatz verwenden. Das heißt, unter welchen Bedingungen ist die Produktion rentabel? Wie können Sie die Cashflow-Entwicklung effektiv steuern, wenn die Nachfrage sinkt oder es zu einer Verzögerung in der Lieferkette kommt?

"Für eine verlässliche Unternehmenssteuerung bietet der Einsatz des Produktkostenmanagements von Teamcenter zur Modellierung der Projektkosten die besten Voraussetzungen, um die Chancen und Risiken langfristiger Lieferverträge oder Neuinvestitionen umfassend zu bewerten", erläutert Kossak.

Nach der Genehmigung können Vertriebsmitarbeiter das Angebot an den Kunden senden. Vor der Auftragserteilung kann der Kunde Änderungen und/oder Szenarien anfordern, so dass der Angebotsprozess mit entsprechenden Anpassungen wiederholt werden muss.

Bei nachträglichen Änderungen, zum Beispiel aufgrund sich ändernder Kundenanforderungen oder Räumlichkeiten, kann das Unternehmen mit dem Teamcenter Product Cost Management interne und externe Kalkulationsdaten automatisch synchronisieren. Das bedeutet, dass die Berechnungsergebnisse nachvollziehbar bleiben. Diese Möglichkeit der kontinuierlichen Kontrolle ist besonders wichtig, um zu erkennen, wer wann Änderungen vorgenommen hat. Darüber hinaus wird der Einfluss jedes Updates auf die Rentabilität deutlicher.
So können Nutzer beispielsweise Argumente für Preisdiskussionen ableiten. In der Regel wollen die Kunden von BENTELER genau wissen, woraus sich der Verkaufspreis zusammensetzt und fragen nach Kostenaufschlüsselungen. Teamcenter Product Cost Management bietet die Möglichkeit, alle relevanten Kalkulationsdaten wie Materialkosten, Fertigungskosten, Gemeinkosten etc. automatisch in ein Kostenaufteilungsformular einzutragen.

Mit dem Produktkostenmanagement von Teamcenter kann BENTELER unternehmensweite Kostendaten auf Basis einer umfassenden Bottom-up-Planung schnell konsolidieren und verfügt über eine verlässliche Datenquelle für die strategische Planung neuer Geschäftsaktivitäten. Mit dieser optimierten Lösung können sich die Mitarbeiter mehr auf ihre Kerntätigkeiten konzentrieren und so mehr Kapazitäten für die Kostenoptimierung schaffen. Das bedeutet, dass das Unternehmen mehr Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchführen, mehr Szenarien bewerten und mehr Angebote von Lieferanten einholen kann, so dass mehr Zeit für die Arbeit an den Kostenhebeln zur Verfügung steht. Durch die ständige Analyse von Kostenstrukturen und Benchmarks und die Prüfung von Optimierungsmaßnahmen wie Einkaufsteilpreisreduzierung, Durchlaufzeitverbesserung, Materialoptimierung etc. können die Herstellkosten nachhaltig gesenkt werden.

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit verbinden

Der Druck auf die Erstausrüster (OEMs), den Kohlendioxidausstoß (CO2) ihrer Fahrzeuge zu reduzieren, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, nimmt seit einigen Jahren zu. Die strengere CO2-Regulierung für OEMs wirkt sich auch auf Zulieferer wie BENTELER aus. Das Unternehmen berechnet auf Kundenwunsch die CO2 - Emissionen für Module und Komponenten.
"Bisher lag das Hauptaugenmerk bei Kundenprojekten auf den Kostenkriterien; Dazu gehört nun aber auch der CO2 - Fußabdruck des Produkts", erklärt Kossak.

BENTELER und seine Kunden beschäftigen sich zunehmend mit dem CO2 -Fußabdruck von Materialien und Herstellungsprozessen, um die eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Daher verbindet das Unternehmen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, indem es die CO2 - Bewertung des Produkts in bestehende Strukturen und Prozesse zur Kostenkalkulation integriert. Dafür nutzen sie das Zusatzmodul Teamcenter Carbon Footprint Calculator von Siemens. Mit dieser Lösung kann BENTELER den CO2 - Fußabdruck seiner Produkte bereits in der Entwicklungsphase messen, simulieren und reduzieren.

Mit Hilfe der mBOM-Stückliste in Teamcenter Product Cost Management kann das Unternehmen die Menge an Treibhausgasen ermitteln, die jedes Stücklistenelement freisetzt. Die Lösung berücksichtigt alle Prozesse, von der Gewinnung von Rohstoffen oder recycelten Materialien über die Herstellung von Vorprodukten bis hin zur Herstellung des Endprodukts (Cradle-to-Gate).

"Der Einsatz der Product Cost Management-Lösung Teamcenter sorgt für mehr Effizienz, da wir die Kosten und den CO2 - Fußabdruck für eine Vielzahl unserer Produkte entlang der Wertschöpfungskette berechnen können", sagt Kossak. "Wir können Teamcenter nutzen, um die Auswirkungen in Form eines Abgleichs zwischen dem CO2 - Fußabdruck, der Gewinnspanne und dem Kundennutzen zu analysieren."

Beide Geschäftsbereiche, BENTELER Automotive Components und BENTELER Automotive Modules, nutzen das Produktkostenmanagement von Teamcenter weiterhin effektiv, um die Kostentransparenz und die CO2-Bilanz zu verbessern. Der Einsatz dieser Lösung wird auch weiterhin die abteilungs- und standortübergreifende Zusammenarbeit unterstützen, die Effizienz bei faktenbasierten Entscheidungen steigern und den Angebotsprozess beschleunigen. Durch den breiten Funktionsumfang wie Kosten-, Klimabilanz- und Investitionsrechnung werden die Manager optimal unterstützt.

Wir können Teamcenter nutzen, um die Auswirkungen in Form eines Abgleichs zwischen dem CO2-Fußabdruck, der Gewinnspanne und dem Kundennutzen zu analysieren.
Thomas Kossak, Controller Specialist, BENTELER Automotive Components