Hochpräzisionshersteller treibt Digitalisierung mit Softwarelösungen von Siemens Digital Industries voran

50 Jahre Exzellenz in der Luftfahrtindustrie

Armor Meca ist ein Flaggschiff der französischen Luftfahrtindustrie und hat sich auf die hochpräzise Bearbeitung und Montage von Subsystemen spezialisiert. Das 1965 gegründete Familienunternehmen profitiert von einem überragenden Know-how, das von führenden französischen Auftragnehmern (u. a. Airbus, Stelia, Safran, Thales, MBDA) anerkannt wird, mit denen es seit mehr als 50 Jahren vertrauensvolle Beziehungen pflegt. Das kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in der Bretagne ist ein langjähriger Akteur in der Luftfahrt und hat sich auch durch wiederholte Transformationen in den sehr anspruchsvollen Bereichen Verteidigung, Energie, Marine und Medizin erfolgreich positioniert. Das Motto des Unternehmens lautet: „Entwicklung eines neuen humanen, verantwortungsvollen und effektiven Industriemodells, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.“

Um diese Mission zu erfüllen, stellt Armor Meca Innovation in den Mittelpunkt seiner Strategie: „Technologische Innovationen mit neuen Produkten und Verfahren wie der additiven Metallfertigung; soziale Innovationen durch Umsetzung ehrgeiziger Schulungspläne und umweltbewusster Initiativen, die es jedem Mitarbeiter ermöglichen, sich zu entwickeln; und Umweltinnovationen mit dem Recycling von Schneidölen oder der unabhängigen Energieerzeugung bis 2020“, erklärt Sébastien Colas, Direktor von Armor Meca.

Von der 5-Achs-Bearbeitung zur digitalen Fertigung

Als Colas 2008 die Leitung des Unternehmens von seinem Vater übernahm, beschloss er, in einem für die Luftfahrtindustrie schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, komplexere Teile mit höherer Wertschöpfung herzustellen und die Palette des Unternehmens um neue Metalle wie Titan zu erweitern. Er war sich der technologischen Probleme bewusst und versuchte, seine Produktionsprozesse und -methoden zu modernisieren und Softwarelösungen einzusetzen, um seine Entwicklungsstrategie zu untermauern: Dies waren die ersten Schritte in Richtung Digitalisierung.

Das Unternehmen setzt seit 2008 auf Softwarelösungen von Siemens Digital Industries. Damals wurde Armor Meca mit der CAM-Lösung TopSolid ausgestattet. Colas wandte sich an Janus Engineering, einen Siemens-Partner und führenden Vertriebspartner von NX-Software™ für computergestütztes Design und Fertigung (CAD/CAM) in Frankreich, um ihn bei der Definition und Implementierung einer globalen CAD/CAM-Lösung zu unterstützen, die seinen Ambitionen gerecht wurde. „Armor Meca verwendete immer leistungsfähigere 5-Achsen-Bearbeitungswerkzeuge, die ein hochmodernes CAM-System erforderten, um Zeit-, Sicherheits- und Programmierungsgewinne zu erzielen. Im Jahr 2008 erwarb das Unternehmen seine ersten drei NX CAM-Lizenzen“, erinnert sich Nicolas Simon, Geschäftsführer von Janus Engineering.

Heute betreibt Armor Meca eine moderne Produktionsstätte mit 70 Maschinen, von denen 75 Prozent 5-achsig sind. Komplexe Aluminiumteile werden „im Freien“ bearbeitet, um Oberflächenfehler zu minimieren und die Zykluszeit zu verkürzen. Dies ist ein heikler Vorgang, der fortgeschrittenes Know-how in Bezug auf die CAM-Programmierung erfordert, zu dem nur wenige Unternehmen in der Lage sind. Drei Roboterzellen steuern die Maschinen: von der Beladung des Lagers und der Paletten über das Einrichten der Zerspanungswerkzeuge bis hin zur dreidimensionalen Kontrolle der bearbeiteten Teile.

Auf einer Produktionsfläche von rund 10.000 Quadratmetern wird in fünf Gebäuden für die Lagerung von Rohstoffen, die Bearbeitung von Aluminiumteilen, die Bearbeitung von Hartstoffen, die Messtechnik und die additive Fertigung produziert.

„Unsere Teams arbeiten täglich an Innovationen, um die Fertigung der Zukunft zu erfinden“, sagt Colas. „Das bedeutet einen immer höheren Anteil automatisierter Produktionsmethoden, der bald 60 Prozent unseres Maschinenparks ausmachen wird. Mit den Softwarelösungen von Siemens automatisieren wir unsere Produktionsmethoden effektiv, indem wir digitale Zwillinge unserer Werkzeugmaschinen implementieren und unsere Produktionsabläufe optimieren.“

Von NX CAD/CAM zu Teamcenter Manufacturing und Opcenter APS

Armor Meca besitzt 11 NX CAM-Lizenzen und fünf NX CAD-Lizenzen, die der Vorbereitung von Modellen für die computergestützte Fertigung oder das Co-Design gewidmet sind. Cédric, Leiter der Abteilung Methoden und Industrialisierung, beaufsichtigt den Einsatz der Software. Er erklärt: „Wir arbeiten mit CAM-Dateien, die uns unsere Kunden zur Verfügung stellen. Besonders schätzen wir die Interoperabilität von NX und seine hochgradig visuellen Bearbeitungssimulationsfunktionen, die uns bei unserer täglichen Arbeit sehr helfen. NX CAM bietet ein integriertes Nachbearbeitungssystem, das den ISO-Code der Maschine direkt generiert, ohne dass ein Postprozessor eines Drittanbieters verwendet werden muss. Das ist ein großer Vorteil.“

Armor Meca hat vor Kurzem die Software Teamcenter® Manufacturing eingesetzt, um sein Dateimanagementsystem durch ein Datenbankmanagementsystem zu ersetzen: Diese Lösung wurde auf 60 Arbeitsplätzen installiert, um einen zentralen, gemeinsamen Zugriff auf CAD/CAM-Daten zu ermöglichen. Die Konstrukteure, Ingenieure und Maschinenprogrammierer des Unternehmens arbeiten nun eng zusammen auf der Grundlage einer zentralen Datenquelle zusammen. Die Vorteile waren sofort erkennbar: eine reibungslose Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen, ein einfacherer Umgang mit Konflikten zwischen den verschiedenen Datenversionen und eine bessere Nachvollziehbarkeit von Änderungen.

Armor Meca wird in Kürze Opcenter™ APS einsetzen, um die Workflows in der Produktionslinie und das Laden von Rohstoffen in der Lagerhalle zu optimieren. Der Einsatz des NX Machining Knowledge Editors soll auch dazu dienen, Programmieraufgaben durch vermehrte Wiederverwendung zu standardisieren, zu beschleunigen und damit Programmierzeiten zu reduzieren. Die bisherigen Vorteile des Einsatzes von Siemens-Softwarelösungen sind vielfältig und spürbar: Reduzierung der NC-Programmier- und Bearbeitungszeiten, verbesserte Oberflächengüte, Präzision und Qualität der Teile, kürzere Produktionszeiten, weniger Fehler und optimierter Einsatz von Fertigungsressourcen.

„Janus Engineering hat uns in den letzten 10 Jahren bei der Bereitstellung und Optimierung unserer Umgebung unterstützt“, so Cédric abschließend. „Das Unternehmen ist ein vertrauenswürdiger Partner, der über umfassendes Software-Know-how von Siemens sowie ein exzellentes Verständnis sowohl für industrielle Prozesse als auch für unser Geschäft verfügt.“

Technologie für Menschen nutzbar machen

Armor Meca ist vor allem ein menschliches Abenteuer: „Mein Vater begann 1965 als Monteur bei AcMoc, dem Vorfahren von Armor Meca“, erinnert sich Colas mit einer gewissen Emotion. „Er arbeitete sich auf der Karriereleiter nach oben, wurde Werkstattmeister und übernahm 1987 das Unternehmen. Es ist derselbe Enthusiasmus, der uns seither antreibt. Mein Ziel ist es, dass Technologie den Menschen und ihrer sozialen Erfüllung zugute kommt.“

Zu diesem Zweck hat das Unternehmen ein ehrgeiziges Schulungsprogramm entwickelt, das es seinen Mitarbeitern ermöglicht, sich in ihren Geschäftsbereichen weiterzuentwickeln. David ist seit drei Jahren Inhouse-Schulungsleiter bei Armor Meca. Er hat ein Schulungsprogramm entwickelt, das auf die Methoden und Tools von Armor Meca zugeschnitten ist: „Wenn neue Mitarbeiter oder Praktikanten ankommen, bieten wir ihnen eine einmonatige Schulung an. Das ist ein klarer Vorteil für ihre Integration in das Unternehmen und für ihre weitere berufliche Entwicklung.“

Zukunftspläne

Mit seiner kontinuierlichen Investitionsstrategie bietet Armor Meca seinen Kunden ein innovatives Branchentool auf dem neuesten Stand der Technik. In den letzten zehn Jahren hat das Unternehmen die Größe seiner Anlage vervierfacht und den digitalen Wandel mit durchschlagendem Erfolg gemeistert. Das Unternehmen plant nun den Bau eines neuen Gebäudes, das seine Produktionsfläche bis 2020 verdoppeln wird, und setzt seine internationalen Entwicklungsbemühungen fort.

Mit der Unterstützung von Janus Engineering wird das Unternehmen weiterhin Teamcenter Manufacturing und Opcenter APS einsetzen. Darüber hinaus ist der Einsatz von Koordinatenmessgeräten (CMM) von Siemens geplant.

Im Jahr 2014 erwarb Armor Meca 70 Prozent der Anteile an SLS France, einem Unternehmen, das sich auf die computergestützte Entwicklung und Herstellung von medizinischem und zahnärztlichem Zahnersatz spezialisiert hat. Die kontinuierlich weiterentwickelte additive Metallfertigung soll intensiviert werden, um innovative Fertigungskonzepte anbieten zu können. „Dies ist sowohl ein Bereich der Diversifizierung als auch eine Quelle der Inspiration für neue Aktivitäten und neue Produkte“, bekräftigt Colas. „Eine der Konstanten des Unternehmens ist seine Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln.“

An den Wänden der Werkstätten des Unternehmens prangen in großen Lettern folgende Botschaften:

„Sie wussten nicht, dass es unmöglich ist, und deshalb haben sie es getan!“ Mark Twain.

„Phantasie ist wichtiger als Wissen.“ Albert Einstein